Diese Seelenantwort ist ein anschauliches Beispiel der Unterschiede zwischen der archetypischen und der individuellen Bedeutung der Symbole.
Die Frage: Beruflicher und finanzieller Erfolg
Die Klientin begann mit Klagen über ihre Arbeit und den ausbleibenden Erfolg:
„Ich rackere mich ab, mache wirklich sehr gute Arbeit, das sage sogar ich, obwohl ich sehr kritisch bin. Aber die Leute nehmen es nicht an, wollen die Arbeit nicht bezahlen. Sie erkennen meine Arbeit nicht an. Umsonst arbeiten macht nicht nur keinen Spaß, es wird allmählich gefährlich, meine Finanzen machen mir inzwischen große Sorgen.“
Die Frage der Klientin betraf ihren weiteren beruflichen und finanziellen Weg zum Erfolg. Eine gewagte Frage, da sie zwei Themen betraf und den Erfolg nicht hinterfragen wollte.
Die Klientin war jedoch eine erfahrene Seelenreisende (z. B. eine Rückführung in eine schwierige Opfer-Täter-Inkarnation). Sie wusste darum und akzeptierte es, dass die Seele eventuell nicht auf beide Fragen eingeht. Die Seele ging dennoch auf beide beide Fragen ein.
Nach dem klärenden Vorgespräch begannen wir die Seelenantwort mit dieser komplexen Frage und einer besonderen Bitte an die Seele um ihre Hilfe.
* Die Seelenantwort *
Vanille, Stäbe und der Baum – archetypische und individuelle Symbole
Der Vanille-Stäbe-Baum ist ein perfektes Beispiel für die Kombination der archetypischen und individuellen Symbolbedeutungen. Der Baum war das entscheidende Symbol dieser Seelenantwort.
Die Klientin war von einem Fluch überzeugt, der sie jedes Mal, wenn sie erfolgreich wird, um die Früchte ihrer Arbeit bringen würde.
Ihre Seele empfahl ihr als Erstes das Pflücken der Vanille-Stäbe von dem prächtigen Baum in ihrem Garten. Den Einstieg in die Übersetzung der Symbolik lieferte die eigentümliche Bezeichnung der Vanilleschoten als Vanille-Stäbe.
Die Stäbe (~ die Früchte der Arbeit) und die Vanille (~Glück, Freude)
Die Stäbe symbolisierten ihre Arbeit. Dies ist die archetypische Bedeutung, die z. B. in den Tarot-Karten deutlich zum Ausdruck kommt.
Die individuelle Bedeutung lieferte die Vanille. Für die Klientin war Vanille mit ihrer Großmutter verknüpft, bei der es zu Weihnachten nach Vanilleschoten roch und dies der Klientin Glücksgefühle und Freude brachte. Im Gegensatz zum Elternhaus durfte sie bei ihrer Oma beim Formen der Vanillekipferl helfen und sogar ein wenig von dem rohen Teig probieren.
Der Baum und die Widersprüche (~Systemisches, Mühe versus Freude)
Der Baum wies mit seiner archetypisch-systemischen Bedeutung auf das Familiensystem hin.
Ihre Eltern lebten mit den Glaubenssätzen, dass Arbeit mit Mühe, Härte und Schwielen auf den Händen verbunden sei und das Geld entgegen „Pecunia non olet“ stinken würde. Freude und Spaß waren überdies mit Arbeit unvereinbar.
Ihre Oma hingegen trällerte ihre Lieder auch bei schwerer Feld- oder Hausarbeit. Nur sie verwendete echte Vanilleschoten. Ihre Mutter benutzte ausschließlich Vanillinzucker; Vanilleschoten seien doch zu teuer und eine Verschwendung.
Für die Klientin war somit der Vanillegeruch mit Freude verbunden. Darüber wunderte sie sich, da sie bis dato Arbeit immer mit Mühe verband; Freude lag ihr diesbezüglich fern.
Arbeit mit Spaß und Freude
Damit sich ein bleibender beruflicher und finanzieller Erfolg einstellt, musste sich die Klientin die Freude und den Spaß (Vanille) bei ihrer Arbeit (Stäbe) erlauben.
Sie konnte nach und nach verinnerlichen, dass Geld schön und angenehm sein kann (Vanille-Stäbe als die Früchte ihrer Arbeit).
Neuer Glaubenssatz: Ich darf schönes Geld verdienen und Freude dabei haben
Die Klientin kreierte einen neuen Glaubenssatz: „Ich darf schönes Geld verdienen und Freude dabei haben.„
Diese Selbstermächtigung fegte ihren Fluch hinweg. Sie erkannte, dass sie sich unbewusst selbst um die Früchte ihrer Arbeit brachte, da sie ihr eigentlich immer schon Freude hätte bereiten können, wenn sie die Freude nicht verdammt hätte.
Der Glaube an einen Fluch und Verdrängung
Bis der neue Glaubenssatz nicht nur in ihrem Kopf verankert war, vergingen einige Monate. Heute lächelt sie, wenn sie an ihren vermeintlichen Fluch zurückdenkt, von dem sie so lange so überzeugt war.
Mit dem Fluch von außen verbaute sie sich ihren beruflichen und finanziellen Erfolg, den sie durch die Prägung ihrer Eltern bedingt nicht haben durfte. Da sie jedoch eine brave Tochter sein wollte, verschob sie den Grund von den Eltern auf ein böses Außen.
So vermied sie, die Eigenverantwortung zu übernehmen, wie sie es selbst einige Zeit nach dieser Seelenantwort erkannte. Ohne jedoch sich dafür zu tadeln, was eine Voraussetzung für die Integration des Erlernten ins Leben ist.