- Die Seele im Alltag – gelebte Achtsamkeit und Spiritualität
- Die Achtung des Körpers
- Die Seele aktiv befragen
- Nicht nur Friedhöfe: Seelenantworten in kurzen Auszeiten
- Seelenantworten im Traum
- Seelenantworten im Tarot
- Seelenantworten in geführten Bilderreisen
- Seelenantworten in Rückführungen
Das Glück, in einer Zeit zu leben, in der die Lebensumstände und die Lebenserwartung eine intensivere Hinwendung zur Spiritualität ermöglichen, fallen mit einer Zeit zusammen, in der der Alltag immer komplexer wird.
Die Kunst, die Sprache der Seele zu verstehen, besteht daher darin, die Stimme der Seele in dieser Komplexität und in der Informationsflut unserer modernen Gesellschaft wahrzunehmen. Allzu leicht gehen nämlich diese inneren Hinweise in dem äußeren Chaos unter. Das ist schade, denn dadurch wird ein Stückchen der gelebten Spiritualität verschenkt und vielleicht noch gravierender: Wir überhören die Hinweise und die Warnsignale unserer Seele.
Die Seele im Alltag – gelebte Achtsamkeit und Spiritualität
Jeder Mensch ist ein spirituelles Wesen, zu jedem Menschen spricht diese Seele. Bei manchen Menschen können das die Engel sein, besonders die Schutzengel. Es kann die Intuition sein, die Bauchstimme, die plötzliche Eingebung, das schlechte Gewissen, eine intensive, aus dem Herzen kommende Freude, eine plötzliche Erinnerung oder anderes mehr.
Die Seele spricht nicht nur innerhalb ehrwürdiger Gemäuer eines Klosters. Die Menschheit ist wacher geworden, wir sind allen Unkenrufen zum Trotz einige wesentliche spirituelle Schritte weitergegangen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten. Wir müssen daher nicht als Nonne, Mönch oder als ein Eremit leben. Wir müssen nicht dem Alltag entsagen. Und schon gar nicht den Freuden des Lebens.
Wenn wir einen intensiveren Kontakt zu unserer Seele leben wollen, besteht der erste Schritt in einer gelebten Achtsamkeit. Es ist das Bewusstsein dafür, dass neben dem Stimmenwirrwarr von außen auch das Flüstern der Seele existiert. Und entscheidend: Dass wir selbst dieses Flüstern wahrnehmen können, dass wir nicht mehr auf die Vermittler zwischen uns selbst und dem Göttlichen angewiesen sind.
Im Thomas-Evangelium heißt es „Spaltet das Holz, ich bin da. Hebt einen Stein auf, und ihr werdet mich dort finden.“ Wenn sogar im Holz und im Stein das Göttliche zu finden ist, wie stark ist die Spiritualität in uns Menschen vorhanden?
Die Achtung des Körpers
Wenn uns jemand nach dem Sitz der Spiritualität fragt, würden wir wohl auf die Seele verweisen. Die Beschaffenheit der Seele ist etwas Transzendentes, sie entzieht sich unserem Verstand. Sehr wohl können wir jedoch sagen, wie das Vehikel heißt, welches sich die Seele für diese Inkarnation ausgesucht hat. Der Begriff „Inkarnation“ verrät es bereits. Es ist das Fleisch, es ist unser menschlicher Körper.
Die Psychosomatik weist auf den Zusammenhang zwischen der Psyche respektive der Seele und dem Körper hin. Das Achten auf den Körper, auf seine Sprache, die sich in einem Ungleichgewicht vom Unwohlsein bis zur Krankheit hin äußern kann, ist somit das Achten auf die Sprache der Seele im Alltag.
Die Seele aktiv befragen
Bei der Befragung der Seele können wir noch aktiver vorgehen und bewusst die Initiative ergreifen. Dazu ist kein Hokuspokus erforderlich, keine Kasteiung, keine Entbehrungen, keine Abgeschiedenheit. Kasteiungen und Entbehrungen wären dem Körper nicht dienlich. Das will die Seele nicht.
Die aktive Befragung der Seele kann alleine erfolgen oder mit Unterstützung durch andere Menschen. Die kurzen Auszeiten, die Träume und das Tarot lassen sich sehr leicht alleine durchführen und im Laufe der Zeit immer besser einüben, sodass die Antworten immer konkreter und verständlicher werden.
Nicht nur Friedhöfe: Seelenantworten in kurzen Auszeiten
Der Kontakt mit der Seele kann auch gelingen, wenn das permanente Rauschen des Alltags abgeschaltet und die leise Sprache der Seele vernommen werden kann. Dazu reicht beispielsweise ein Spaziergang. Die Voraussetzung ist allerdings, dass wir uns für diese kurze Zeit von dem Informationsalltag verabschieden. So vorteilhaft das Smartphone sein kann, so hinderlich ist es in diesen Zeiten, in denen wir unserer Seele lauschen wollen.
Probieren wir es doch einfach aus. Am besten allein, am besten in der Natur und nicht im Trubel einer Stadt. Sollte uns eine andere Seele, z. B. der Partner, begleiten, so ist das nur dann sinnvoll, wenn sich beide Seelen auf die Auszeit vom Alltag und die Hinwendung nach innen einigen.
Haben wir einen Ort, an dem wir vom Alltag abschalten können? Einen Wald, eine Parkanlage, einen Garten? Ein älteres und ruhigeres Stadtviertel? Und dann das Abschalten. Alle Termine, Chefs, Rechnungen etc. sind tabu. Die anderen Gedanken, die da kommen, einfach zulassen und durchlaufen lassen. Nicht nach dem Nirwana streben, denn das ist nicht dort vorhanden, wo sich wir und unsere Seelen zu leben entschlossen haben.
Einer meiner Favoriten für dieses Abschalten sind Friedhöfe. Wenn sich der Tag dem Ende neigt, wenn die Stimmen der Menschen verstummen, wenn nur wenige Vogelstimmen wahrzunehmen sind, wenn der Wind die Blätter zum Rascheln bringt. Friedhöfe. Orte des Friedens eben. Auch des inneren Friedens.
Seelenantworten im Traum
Eine weitere Art der Kurzauszeit sind die Träume. Die Träume können wir aktiv für die Findung von Seelenantworten nutzen und das sogar in Eigenregie.
Die Voraussetzung für diese Seelenarbeit ist die Erinnerung an die Träume. Die Traumerinnerung lässt sich mit recht einfachen Methoden trainieren. Diese Techniken wurden bereits beschrieben (s. „Symbolsprache der Seele – Träume merken und erinnern“).
Die nächste Stufe ist die Initiierung der Trauminhalte; in diesem Fall der Hinweise auf unsere Frage, auf die wir eine Antwort unserer Seele wünschen. Auch diese Techniken sind recht simpel und lassen sich leicht einüben. Die entscheidende Arbeit ist die Deutung der Träume, denn auch im Traum spricht die Seele in ihrer eigenen Sprache zu uns, also in der Symbolsprache.
Seelenantworten im Tarot
Diese Art der Seelenantwort ist eine noch aktivere und eine verblüffend einfache Art der Seelenbefragung. Diese Tarot-Legung ist sehr gut bei akuten, dringenden Fragen geeignet. Natürlich erfolgt auch die Tarot-Antwort in Symbolen, doch deren Bedeutung kann in Büchern nachgelesen werden. Wer auch nur als Tarot-Amateur damit arbeitet, kann durch die Übung und durch das Einfühlen in die Karten immer besser diese Symbole in die Alltagssprache übersetzen.
Nach dem Mischen der Karten und ihrer Auffächerung werden drei Karten gezogen:
1) Das Thema (worum es tatsächlich geht).
2) Was ist zu tun.
3) Was ist nicht zu tun.
Die Thema-Karte wird oben hingelegt, die Tun-Karte links unten und die Nicht-Tun-Karte rechts unterhalb der Thema-Karte. Die unterste Karte vom Fächer liegt einfach daneben.
Beschreibung der Legung und der Deutung …
Seelenantworten in geführten Bilderreisen
Die aktivsten und zugleich intensivsten Antworten der Seele sind durch Methoden möglich, die einen direkten Zugang zur Seele ermöglichen. Diese Techniken lassen sich nicht mehr in Eigenregie durchführen; auch dann nicht, wenn sie erlernt und in jahrelanger Praxis eingeübt sind.
Wir nennen diese Methode „Seelenantworten“. Es ist eine geführte Bilderreise in die eigene Seele, bei der eine sehr konkrete Frage gestellt wird. Die Antworten der Seele werden in Bildern präsentiert, zu denen auch Töne, Gerüche oder andere Sinneseindrücke gehören können. In sehr knappen Worten: Es wird zunächst nach einem Durchgang gesucht und danach nach einem Weg oder nach einem Ort, einem Platz. Oft tauchen dabei Menschen, Tiere oder anderen hilfreiche Wesen auf wie z. B. ein Engel oder ein Seelenführer.
Der für eine Seelenantwort erforderliche Trancezustand lässt sich auch ohne hypnotische Techniken erreichen. Dazu reichen eine tiefere Entspannung und das elliptische Bewusstsein, welches sich unter Anleitung leicht einstellt.
Seelenantworten in Rückführungen
Die Methoden der Seelenantwort und der Rückführung sind eng verwandt, denn beide suchen in der eigenen Seele nach den Gründen für bestimmte Verhaltensmuster oder dem Sinn eines bestimmten Geschehens im Leben.
Die Rückführungen müssen nicht immer frühere Leben betreffen. Eine sehr intensive und effektive Rückführung führt in die eigene Zeit im Mutterleib zurück. In dieser Schwangerschaftsrückführung wird bewusst, was wir von unserer Mutter übernommen haben, welche Lebensthemen daher nur ihr gehören und nicht uns. Das Erkennen solcher Themen leitet einen Lösungsvorgang von diesen Themen ein.
Die Schwangerschaftsrückführung und das elliptische Bewusstsein wurden bereits beschrieben (s.„Schwangerschaftsrückführung – die Mama in uns“). In kommenden Artikeln werden die Rückführungen in frühere Leben, die Seelenantworten sowie die Tarot-Seelenantwort und die Trauminduzierung beschrieben.